Studie: Mobile Bezahllösungen als Zukunftstrend
- Mobile Payment Studie von Raiffeisen Landesbank Steiermark und evolaris zeigt großes Potenzial für kontaktloses Zahlen
- Hohe Kundenakzeptanz von NFC-Bankomatkarten und Bezahlen via Smartphone
- Mobile Wallet als Geldtasche der Zukunft
- Raiffeisen bringt noch heuer erstes Kundenprodukt auf den Markt
Im Rahmen der Technologieakzeptanzforschung hat evolaris eine Feldstudie, im Zuge derer zwei innovative Produkte für kontaktloses Bezahlen getestet wurden, mit rund 70 Teilnehmern konzipiert. Eine Bankomatkarte mit NFC-Funktionalität sowie Bezahlen via Smartphone wurden dabei über einen längeren Zeitraum und in verschiedensten Situationen eingesetzt. Die positive Resonanz auf die Testerfahrungen bestätigt Raiffeisen darin, den Bereich Mobile Payment weiterhin zu forcieren. „Mobile Bezahllösungen stellen die Zukunft des Zahlungsverkehrs dar. Bereits heuer wird Raiffeisen ein erstes Kundenprodukt dazu auf den Markt bringen – die Bankomatkarte am Smartphone“, erklärt Rainer Stelzer als Marktvorstand in der Raiffeisen-Landesbank Steiermark.
Aufbau der Studie
Die von evolaris durchgeführte Akzeptanzstudie hebt sich in einem wesentlichen Punkt von gängigen Erhebungen im Bereich Mobile Payment ab. Während die in Österreich bis jetzt durchgeführten Studien lediglich nach den „Meinungen“ potenzieller Anwender fragen, ohne dabei tatsächliche Erfahrungen zu evaluieren, schickte evolaris über einen Zeitraum von mehreren Monaten rund 70 Personen ins Feld, um zwei innovative kontaktlose Bezahlprodukte im realen Umfeld zu testen. Getestet wurde zum einen eine Bankomatkarte mit NFC-Funktionalität (PayPass), die nicht mehr in das Terminal gesteckt sondern an das NFC-Terminal gehalten wird, und zum anderen eine mobile Bezahllösung mittels Smartphone, die das kontaktlose Bezahlen via „Secure-Element“ (speziell gesicherter Speicherbereich) in der SIM-Karte ermöglicht. Für die Teilnahme an der Feldstudie kamen vor allem sogenannte „Early Adopters“ (Lead User im Falle einer Markteinführung) in Frage. Eine im Vergleich zur Gesamtbevölkerung relativ junge Personenschicht mit hoher Technologieaffinität. Zusätzlich wurden Interviews mit Experten aus dem Finanz-, Handels- und Dienstleistungsbereich durchgeführt, um unterstützende und hemmende Akzeptanzfaktoren für den Einsatz von Mobile Payment Lösungen am Point-of-Sale (PoS) zu eruieren.
Anwender sind vom Nutzen mobiler Bezahlprodukte überzeugt
Was die Abwicklung von Einkäufen oder Transaktionen mit dem Smartphone betrifft, waren die Erfahrungswerte der Testteilnehmer bis dato noch gering. Bis zum Start des Feldversuchs haben 95 Prozent der Teilnehmer ihr Smartphone noch nie dazu benutzt, um in einem Supermarkt oder Geschäft zu bezahlen. Die Bereitschaft, dies zu probieren, erwies sich entgegen den bisherigen Erfahrungswerten aber als hoch. Generell bewerten 80 Prozent der Teilnehmer die Grundidee des Bezahlens via Smartphone positiv. Der Hauptgrund für die positive Bewertung basiert auf der Tatsache, das Handy fast „immer und überall“ dabei zu haben. Auch das Bezahlen mit der NFC-Bankomatkarte stößt auf großes Interesse. Während bereits vor Beginn des Feldversuchs 88 Prozent der Teilnehmer von dieser Idee überzeugt waren, stieg der Zuspruch im Laufe des Testzeitraums auf 99 Prozent an.
Die Idee des kontaktlosen Zahlens überzeugt also: Die NFC-Bankomatkarte wird von fast 90 Prozent der Teilnehmer an erster oder zweiter Stelle jener Zahlformen genannt, die sie präferieren. Das Smartphone landet, dicht hinter der klassischen Bankomatkarte, auf Platz drei, noch vor den Zahlungsformen Bargeld oder PayPal.
Sicherheitsempfinden bei Kunden steigt
Ein Faktor, der laut Vertreter des Handelssektors definitiv für die Nutzung mobiler Bezahllösungen spricht, ist der beschleunigte Bezahlprozess am PoS – darin waren sich alle Experten einig. Als möglicher Hemmfaktor hinsichtlich des Einsatzes von mobilen Bezahlprodukten nennen die Befragten Sicherheitsbedenken seitens der Kunden. Die Anwender teilen diese Bedenken jedoch kaum. Vor allem hat sich das Sicherheitsempfinden im Verlauf der Studie erheblich verbessert. Bewerteten zu Beginn der Studie 73 Prozent der Testpersonen das Sicherheitsempfinden gegenüber der Bankomatkarte mit NFC-Funktionalität als hoch, teilten diese Meinung nach mehrmaliger Verwendung bereits 87 Prozent. Die Meinungsänderung betreffend der Smartphone-Lösung zeichnet ein ähnliches Bild. Am Ende des Testzeitraums bewerteten 73 Prozent der Teilnehmer das Sicherheitsempfinden hinsichtlich der Lösung als positiv – ein Anstieg von 20 Prozent im Vergleich zum Studienbeginn.
Mobile Wallet - Das Handy als Brieftaschenersatz
Vor allem für zukünftige Bezahlszenarien sehen die Studienteilnehmer erheblichen Mehrwert in der Nutzung des privaten Mobiltelefons, da dieses meist mit dabei ist und als „Gerät für alles“ künftig zum „Mobile Wallet“ werden kann. Mögliche Funktionen, die von den Teilnehmern besonders favorisiert werden, sind die Darstellung der Einkaufshistorie, die Integration von weiteren Kartentypen wie bspw. Kredit- oder Kundenkarten sowie die Individualisierbarkeit der gesamten Bezahllösung. „Auch wir als Studienleiter waren im Zuge des Prozesses sehr überrascht, wie gut die beiden Bezahllösungen bei den Anwendern bereits jetzt schon ankommen. Vor allem in Hinsicht auf das Smartphone wurde eine Fülle an innovativen Ideen generiert, wodurch wir nun davon überzeugt sind, dass Anwender sich mit diesem Thema auseinandersetzen und grundsätzlich bereit sind, Wallet-Lösungen, die optimal auf ihre Bedürfnisse abgestimmt sind, auch tatsächlich anzunehmen“, so Daniela Glatz, Abteilungsleiterin Customer Insights bei evolaris.
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