Intelligente Systeme zur Unterstützung von Servicepersonal in der smarten Fabrik
In der Produktion der Zukunft werden durch die Verschmelzung der realen Fertigung mit der virtuellen Welt vollkommen neue Möglichkeiten in der Produktionsumgebung entstehen. Mit Assist 4.0, einem Gemeinschaftsprojekt österreichischer Industrie-, Wirtschafts- und Forschungsunternehmen, sollen intelligente Assistenzsysteme entwickelt werden, um Produktions- und ServicemitarbeiterInnen in ihren Entscheidungsprozessen in der smarten Fabrik zu unterstützen.
Assist 4.0 zielt auf die Entwicklung von mobilen kontextbasierten Assistenzsystemen für die Industrie 4.0, und zwar durch:
1.) Aktive Entscheidungsunterstützung der Produktions- und ServicemitarbeiterInnen durch ein multimodales Assistenzsystem.
2.) Optimale Nutzung des Schnittstellenpotentials in der Mensch-Maschine-Interaktion für eine Produktion 4.0 durch situationsadäquaten Einsatz von Technologien wie Datenbrillen, Smartwatches und Tablets.
3.) Entwicklung von Informationsmodellen zur bestmöglichen Integration von Daten, Informationen und Ereignissen in kontextbasierte Entscheidungen.
Im Zuge des Projekts werden insgesamt sechs Anwendungsfälle konzipiert, umgesetzt und evaluiert, die auf Basis spezieller Anforderungen der Industriepartner erhoben wurden.
Augmented Reality und Datenbrillen bilden Schlüsseltechnologien
Die Spannweite der Nutzung unterschiedlicher Interaktionsmöglichkeiten und Interfaces ist groß. Durch den Einsatz von beispielsweise Augmented Reality Technologien kann der/die TechnikerIn mit visuellen Anweisungen während der Durchführung von Wartungs- oder Reparaturarbeiten geführt werden – durch die Verwendung von Datenbrillen bleiben dabei beide Hände frei. Die Anleitung kann entweder über multimediale Inhalte oder über Echtzeit-Anweisungen eines/r Backoffice-ExpertIn abgerufen werden. Auch im Bereich Training und Weiterbildung z.B. in Form von Training on the Job werden mobile Technologien zukünftig einen wesentlich höheren Stellenwert einnehmen. Dafür müssen alle notwendigen Daten und Informationen in der richtigen Qualität aufbereitet sein, kontextbezogen ausgeliefert werden und über Sprache, Gesten oder Touch-Oberflächen navigierbar sein.
"Assist 4.0 sieht den Mitarbeiter im Fokus einer zukünftigen vernetzen Produktion. Als Unterstützung seiner Arbeit in diesem Umfeld können mobile Endgeräte sehr sinnvoll eingesetzt werden. Der Vorteil liegt auf der Hand: Mitarbeiter haben die notwendige Information immer direkt verfügbar. Abhängig von der Tätigkeit, sei es eine Wartungstätigkeit oder ein Serviceeinsatz, soll das passende Gerät verwendet werden. Smartphones oder Tablets können oft ausreichend sein. Benötigt der Mitarbeiter aber beide Hände zum Arbeiten, bietet sich eine Datenbrille an. Letztendlich entscheidend für den erfolgreichen Einsatz wird die benutzerfreundliche Interaktion mit dem jeweiligen Endgerät sein“, so evolaris Projektleiter Peter Brandl.
Durchgeführt wird das Projekt unter der Leitung von KNAPP AG in Zusammenarbeit mit AVL List GmbH, evolaris next level GmbH, Infineon Technologies Austria AG, Paris-Lodron-Universität Salzburg, Research Studios Austria Forschungsgesellschaft, XiTrust Secure Technologies und NexxaCon. Die Projektlaufzeit beträgt 30 Monate und das Projektvolumen ca. 3 Millionen Euro, wobei über das FFG-Programm „Produktion der Zukunft“ mit 1,8 Millionen Euro gefördert wird.